Die 4 Jahreszeiten im Weinbau

Beim Öffnen einer Flasche Wein durchstreifen unsere Gedanken oftmals wunderschöne Weinberge, das Antlitz schöner Holzfässer und vor allem eine gewisse Entspannung und Gelassenheit.

Doch bis Wein in Flaschen abgefüllt wird, steht dieser Entspannung und Gelassenheit sehr mühevolle Arbeit gegenüber. Auch sehr viel händische Arbeit. Welche Schritte im Weingarten und Weinkeller zu einem edlen Tropfen Wein führen, mag übertrieben dargestellt, für manche „erkostbar“ sein, vielen bleibt jedoch der Einblick in den Jahresablauf eines Winzers bzw. der Entstehungsprozess von Wein verborgen.

Einblicke in das Arbeitsjahr – das Weinjahr, veranschaulicht durch die vier Jahreszeiten im Weinbau, verlebendigt durch unser Weinschaf:


Der Weingarten im Winter

Auch im Winter gibt es aufwendige Weingartenarbeit. Grundsätzlich eine wunderschöne Arbeit bei der man an sonnigen Tagen viel Sonnenenergie und frische Luft im Freien tanken kann.
Während sich unsere Weinstöcke in die Winterruhe zurückgezogen haben, bewältigen unsere Weingartenmitarbeiter, unter für den Körper teilweise schwierigen klimatischen Bedingungen, aufwändige Weingartenarbeit per Hand. Die kalten Wintertemperaturen in der Früh und am späteren Nachmittag sowie der immer wiederkehrende Schneefall, sind oftmals eine frostige Herausforderung für unsere Weingartenmitarbeiter.

Rebschnitt – „Weingartenschneiden“

In der Vegetationsruhe, die sich bis zum Austrieb im Frühling erstreckt, wird der jährliche Rückschnitt der Reben durchgeführt.

Der Rebschnitt gilt als eine sehr wichtige Arbeit für den Winzer und ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Bewirtschaftung eines Weinbergs. Genauer erklärt, eine wesentliche Voraussetzung für das Wachstum eines Rebstocks, für die Qualität der Trauben, für die Handhabung bei der Bewirtschaftung und für den Ertrag.

Diese erste Regulierung der Ertragsmenge ist von entscheidender Bedeutung. Bleiben zu viele Fruchtaugen am Rebstock, erhöht das zwar den Ertrag, mindert jedoch die Qualität, da sich das Grundpotential des Rebstocks auf zu viele Trauben verteilen muss. Die Ertragshöhe übt den stärksten Einfluss auf die Traubenqualität und somit auf die Weinqualität aus. Der jährliche Rebschnitt ist somit der erst wichtigste Schritt im Weinjahr hinsichtlich Qualitätssicherung.

Der Rebschnitt – „der jährliche Rückschnitt des einjährigen und des zum Teil auch mehrjährigen Holzes“ – dient dazu, eine optimale Erziehungsform zu schaffen bzw. aufrechtzuerhalten und unterstützt somit das Schaffen einer optimalen Streckeraufteilung (Strecker = Trieb). Die Art und Weise, wie geschnitten wird, hat großen Einfluss auf das spätere Wachstum und hängt von der Beschaffenheit des Bodens, des Klimas, sonstiger lokaler Faktoren und vor allem von der Philosophie des Winzers ab. In unserem Fall handelt es sich grundsätzlich um einen Einstreckerschnitt mit einem Zapfen. Das Schneiden erfolgt bei uns ausschließlich per Hand, was sehr aufwendig und arbeitsintensiv ist.

Radikale Eingriffe am alten Holz können sehr schwerwiegende Folgen haben, deshalb konzentrieren wir uns ausschließlich auf einen wundarmen, sanften Rebschnitt.
Die Arbeitsweise des wundarmen, sanften Rebschnitts knüpft an alte Erfahrungen des Rebschnitts an und fördert die Gesundheit sowie eine lange Lebensdauer eines Rebstocks. Die Methode zielt darauf ab, stets auf jungem Holz zu schneiden und behutsam gezielte Schnitte zu setzen. Durch eine gezielte Schnittführung und die Auswahl des sogenannten Streckers, wird versucht, den Rebstock möglichst frei von Verletzungen und damit ohne Unterbrechung des Saftflusses zu halten.
Nach Möglichkeit sollen keine großen Schnitte erfolgen und nur kleine Schnitte auf jungem, ein- bis zweijährigem Holz ausgeführt werden, um das saftführende System der Rebe möglichst wenig zu beeinträchtigen. (Bei der Entfernung der ein- bis zweijährigen Triebe wird der neue, angeschnittene Trieb immer an der Basis der Fruchtrute des Vorjahres belassen, sodass die neue Fruchtrute bereits Anschluss an bereits entwickelte Leitgefäße des Rebstocks hat).

Dies soll dazu beitragen, Pilzerkrankungen einzudämmen, sowie einen nachhaltigen Weinbau mit widerstandsfähigen Rebstöcken, stabilen Erträgen und guter Weinqualität zu ermöglichen. Durch die Schnitt- und Erziehungsform erfahren die Reben eine normale Alterung, die Vitalität nimmt zu und es zeigen sich weniger Stockausfälle, was die Homogenität einer Weingartenanlagen verbessert.

>>> Durch den sanften Rebschnitt wird die Pflanze so wenig wie möglich verletzt, ein Austrocknen der Saftbahnen und des Holzes wird vermieden, die Gefahr des Eindringens von Pilzen wird verringert.

>>> Der sanfte Rebschnitt ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Durch einen schonenden Rebschnitt werden gesunde Rebstöcke, ein gutes Rebenwachstum und eine lange Lebensdauer der Reben erzielt.

Ab- bzw. Niederbinden der Fruchtruten

Mit dem Abbinden des Streckers (Trieb) wird folglich für eine optimale, lockere Traubenaufteilung gesorgt.

Winterruhe

Schnee dient dem Rebstock als natürlicher Schutz vor eisiger Winterkälte und hält diesen in seiner tiefen Winterruhe.

Der Weinkeller im Winter

Auch im Weinkeller gibt es keine Winterruhe.

Die Holzfässer müssen spundvoll gehalten werden.

Jedes Holzfass verdunstet einen gewissen Flüssigkeitsanteil. Um die Qualität des darin befindlichen Weines zu halten, wird dieser Schwund mit dem Auffüllen gleichwertigen Weines ausgeglichen und das Fass bis zum Spundloch gefüllt.

Das Spundloch ist die Öffnung an der Fassoberseite und befindet sich an der höchsten Stelle des Fasses. Wenn der Wein bis zu dieser Öffnung reicht, ist das Fass „spundvoll“. In diesem Zustand ist die Kontaktfläche zwischen dem Wein und der darüber liegenden Luft am geringsten und dadurch sinkt die Gefahr unerwünschter Oxidationen mit dem Luftsauerstoff.

Vorbereitung der Flaschenabfüllung

Unsere Gebietsweine werden von der Hefe gezogen und auf die Flaschenabfüllung vorbereitet.


Der Weingarten im Frühling

Neue Rebstöcke werden ausgepflanzt. Falls ein Nachpflanzen erforderlich ist, werden alte, abgestorbene Rebstöcke in bestehenden Rebanlagen ersetzt, oder es werden bei Bedarf, Neuanlagen gepflanzt.

Mähen und Mulchen, Unterstockpflege

Im Weingarten wird erstmals im neuen Weinjahr gemäht und gemulcht.

Beim Mulchen wird das Gras abgeschnitten und bleibt im Weingarten liegen, um den Boden abzudecken. Diese ökologische Methode dient dazu, den Boden zu schützen und ihm Nährstoffe zuzuführen. Der Boden im Weingarten ist vielen äußeren Einflüssen wie Wind, Trockenheit, etc. ausgesetzt. Es ist daher sinnvoll, eine Schutzschicht aufzubauen – den sogenannten „Mulch“. Das Prinzip haben wir uns von der Natur abgeschaut, denn in der Natur gibt es praktisch keine nackte Erde: Laub, abgebrochene Zweige, Pflanzen oder eine Humusschicht bedecken natürlicherweise meist den Boden. Richtig gemulcht, bleibt der Boden feucht, der Wind kann die Erde nicht austrocknen und Wasser verdunstet nicht so leicht. Regen wiederum wird von der Erde aufgenommen und schwemmt diese nicht weg. Die Schutzschicht verhindert Unkrautwuchs. Nützliche Helfer wie Würmer, Bakterien und Mikroorganismen lockern unter dem Mulch den Boden auf und zersetzen die organische Bedeckung des Grasschnitts, sodass der Erde Nährstoffe zugefügt werden und die Humusschicht wächst.

Unter den Rebstöcken wird das Gras mechanisch entfernt. In den steilsten unserer Weingärten wird das Gras zwischen den Rebzeilen als auch unter den Rebstöcken unter enormen Körpereinsatz, händisch, mit der Sense gemäht.

Sämtliche junge Rebstöcke werden händisch gejätet (ausgegrast).

Die gesamte Unterstockpflege wird ausschließlich bei geschlossener Grasnarbe durchgeführt, (ausgenommen bei jungen Rebstöcken).

Rebstockpflege – Ausbrechen und Ausbrocken der Triebe

Der qualitätseinschneidenste Schritt im Frühjahr ist das Ausbrocken und Ausbrechen der Triebe. Alle nicht benötigten jungen Triebe, Stammaustriebe sowie alle weniger gut versorgten Kümmertriebe werden händisch vom Rebstock entfernt. Damit ist sichergestellt, dass nur eine optimale Anzahl und Verteilung an jungen Trieben am Rebstock verbleiben. Nach dem Rebschnitt im Winter ist das der zweit wichtigste Schritt für die Qualitätssicherung. Durch das Jäten und Ausbrocken der Triebe erfolgt nach dem Rebschnitt eine weitere Ertragsregulierung, womit das Ertragsniveau nochmals beeinflusst wird – die Ertragshöhe übt den stärksten Einfluss auf die Traubenqualität und somit auf die Weinqualität aus.

Nach dem Ausbrechen und Ausbrocken der Triebe erfolgt das Einleiten der Triebe in das Drahtgerüst.

Gegen Ende April beginnt der Austrieb der Reben. Die Knospen brechen auf, die grünen Triebspitzen werden sichtbar. Während der Austriebphase sind die Reben besonders empfindlich. Spätfrost im Frühjahr kann den jungen Trieben in dieser Zeit schwer zusetzen.

Unterstützung der Pflanzengesundheit

Das beste Pflanzenschutzmittel ist die Natur, genauer gesagt, das Arbeiten im Einklang mit der Natur. Schafft bzw. bewahrt man für Nützlinge einen optimalen Lebensraum, dient dies einer natürlichen Abwehr gegen Schädlinge und die Widerstandskraft der Rebe wird gestärkt.

Als Unterstützung, damit die Reben vital für die Rebblüte gerüstet sind, beginnen wir im Mai mit dem Pflanzenschutz. Bei uns kommt ausschließlich organisch-biologischer Pflanzenschutz zum Einsatz, d. h. wir verwenden keine synthetisch hergestellten Fungizide, keine Insektizide sowie keine Herbizide. Weiters schützen wir unsere Rebstöcke mechanisch-physikalisch durch Hagelnetze.

Ende Mai beginnt die Rebblüte und stellt den Übergang in den Sommer dar. Während dieser Zeit verströmen die Blüten einen angenehmen Duft im Weingarten.

Der Weinkeller im Frühling

Auch im Frühling müssen die Fässer weiterhin spundvoll gehalten werden.


Der Weingarten im Sommer

Weiterhin Mähen und Mulchen, Unterstockpflege

So wie im Frühjahr begonnen, wird auch während des Sommers immer wieder gemäht und gemulcht sowie Unterstockpflege betrieben.

Beim Mulchen wird das Gras abgeschnitten und bleibt im Weingarten liegen, um den Boden abzudecken. Diese ökologische Methode dient dazu, den Boden zu schützen und ihm Nährstoffe zuzuführen. Der Boden im Weingarten ist vielen äußeren Einflüssen wie Wind, Trockenheit, etc. ausgesetzt. Es ist daher sinnvoll eine Schutzschicht aufzubauen – den sogenannten Mulch. Das Prinzip haben wir uns von der Natur abgeschaut, schließlich gibt es in der Natur praktisch keine nackte Erde: Laub, abgebrochene Zweige, Pflanzen oder eine Humusschicht bedecken natürlicherweise meist den Boden. Richtig gemulcht, bleibt der Boden feucht, der Wind kann die Erde nicht austrocknen und Wasser verdunstet nicht so leicht. Regen wiederum wird von der Erde aufgenommen und schwemmt diese nicht weg. Nützliche Helfer wie Würmer, Bakterien und Mikroorganismen lockern unter dem Mulch den Boden auf und zersetzen die organische Bedeckung des Grasschnittes, sodass der Erde Nährstoffe zugefügt werden und die Humusschicht wächst.

Unter den Rebstöcken wird das Gras mechanisch entfernt. In den steilsten unserer Weingärten wird das Gras zwischen den Rebzeilen, sowie unter den Rebstöcken, unter enormen Körpereinsatz händisch mit der Sense gemäht.

Sämtliche junge Rebstöcke werden händisch gejätet (ausgegrast).

Die gesamte Unterstockpflege wird ausschließlich bei geschlossener Grasnarbe durchgeführt, (ausgenommen bei jungen Rebstöcken).

Mähen und Mulchen mit Schafen . . .

. . . vom Milchschaf zum „WEINschaf“

Neben dem händischen Mähen mit der Sense setzen wir unterstützend Schafe der Rasse „Krainer Steinschaf“ ein. Unser Weinschaf „Marcello“ verlebendigt nicht nur unseren Markenauftritt, sondern Marcello und zahlreiche weitere Schafe mähen und mulchen sehr fleißig unsere Steilstlagen. Das Mähen und Mulchen erfolgen somit auf die natürlichste Art und Weise. Nachdem wir all unsere Weingärten biologisch bewirtschaften, stehen den Schafen zahlreiche zarte Gräser und die besten Kräuter zur Verfügung. Unsere Schafe grasen sanft, somit wird die Grasnarbe nicht verletzt. Durch die Schafbeine wird der Boden nicht verdichtet. Ein weiterer Vorteil der wolligen 4-Beiner, Pflanzensamen werden sanft in die Bodenoberfläche eingetreten.
Durch das Weiden mit Schafen erfolgt eine natürliche Düngung und die Biodiversität wird erhöht. Auch diese Art der biologischen Bewirtschaftung ist eine ökologische Methode um den Boden zu schützen und ihm Nährstoffe zuzuführen.

Das Krainer Steinschaf, ein traditionelles Milchschaf, ist eine alte Nutztierrasse.
Die offizielle Rassenbeschreibung lautet: „Das Krainer Steinschaf ist eine der ältesten noch vorhandenen österreichischen Schafrassen, ursprünglich beheimatet in den Julischen Alpen im Dreiländereck Kärnten, Slowenien und Friaul.“
Die klein- bis mittelrahmigen Tiere sind feingliedrig, mit geradem Nasenprofil, mit kurzen, waagrecht stehenden, nicht hängenden Ohren. An Farben kommen schwarz-braun, weiß, seltener grau-meliert oder gescheckt vor. Meist sind die Tiere hornlos. Stirn, Bauch und Schwanz sind bewollt, Gesicht und Beine sind unbewollt.
Krainer Steinschafe sind widerstandsfähig und genügsam mit guter Lebensleistung. Die harten Klauen und die grobe Mischwolle, die durch ihre Scheitelung am Rücken Niederschlag gut ablaufen lässt, machen sie zu wetterharten, unkomplizierten Schafen, die für die Weidehaltung bestens geeignet sind.
Durch die jahrhundertelange Nutzung als Milchschafe sind die Tiere sehr zutraulich. Der Herdenzusammenhalt ist stark ausgeprägt.

Laubarbeit

Laubarbeiten ergänzen während der Vegetationsperiode den winterlichen Rebschnitt, also die Erziehung der Rebstöcke, um die Leistungsfähigkeit der Laubfläche voll zu nutzen.

In unserem Fall werden an der Laubwand Triebe eingekürzt und Geiztriebe entfernt. Das Einkürzen der Triebe und das Entfernen der Geiztriebe erfolgt zum spätestmöglichen Zeitpunkt. Je später Triebe eingekürzt werden, desto früher tritt die physiologische Reife ein > daraus resultiert eine hochwertige Traubenqualität.

Im Laufe des Sommers bilden sich die Trauben.

Weintrauben sind die Fruchtstände der Weinreben. Die einzelnen Früchte des Fruchtstandes heißen „Weinbeeren“. Umgangssprachlich wird zwischen „Beere“ und „Traube“ nicht immer korrekt unterschieden. Botanisch gesehen, handelt es sich bei der Form des Fruchtstandes mit verzweigten Seitenachsen jedoch nicht um eine Traube, sondern um eine Rispe. Die Einzelblüten der Rebe sind in einem Blütenstand, dem Geschein, zusammengefasst. Die Schale sowie die Kerne der Weinbeeren enthalten Oligomere Proanthocyanidine (OPCs), die u.a. als starke Antioxidantien wirken; die Kerne können zu Traubenkernöl und Traubenkernmehl verarbeitet werden. Die Kerne und die Haut der Beeren sind zudem Quelle für das Antioxidantien Resveratrol.

Wir beobachten den Wachstumsprozess laufend und sehr genau, d.h. für uns steht im Sommer besonders die Entwicklung des Rebstocks und der Trauben im Vordergrund.

Unsere Weingärten sind Orte voller lebendiger Natur – unsere Weine, Produkte von Trauben aus biologischem und ökologischem Anbau.

Der organisch-biologische Weinbau wird auch als „Biologischer Weinbau“ oder „Bioweinbau“ bezeichnet.

Die wichtigsten Kriterien der biologischen Landwirtschaft sind:
– das Verbot der Anwendung von Herbiziden,
– die Förderung der Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens durch schonende Bodenbearbeitung, sowie
– die Bewirtschaftung des Weingartens unter Berücksichtigung von natürlichen Stoffkreislaufen.

Organisch-biologische Bewirtschaftung ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität im Ökosystem Weingarten. Dadurch ist ein erhöhter Zeit- und Kostenaufwand für die Bodenpflege und für die natürlichen Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich.

Der Weinkeller im Sommer

Im Spätsommer, kurz vor Weinlese, werden unsere Weine der Ersten STK Ried aus den Eichenholzfässern gezogen und für die bevorstehende Flaschenabfüllung vorbereitet.

Die Fässer werden auch im Sommer weiterhin spundvoll gehalten.


Der Weingarten im Herbst

Die Weinlese – der Erntezeitpunkt als der entscheidende Moment

Neben den Herkunfts- und Bodenbedingungen, klimatischen Faktoren und der Bewirtschaftungsphilosophie in den Weingärten und folglich im Weinkeller ist der optimale Erntezeitpunkt für die Qualität eines Weines ausschlaggebend. Die Weinlese gilt als die Schnittstelle zwischen Weinberg und Weinkeller.

Die Traubenreife immer im Blick

Bereits während des Sommers überprüfen wir laufend den Zustand unseres Traubenguts hinsichtlich des Entwicklungs- und Reifegrades.
Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Weinernte ist dann der richtige Zeitpunkt . . .

Die Reife der Trauben und das Wetter bestimmen den Lesebeginn

Reife der Trauben:
Die Ernte unserer Trauben ist der Höhe­punkt im Wein­jahr, gleichzeitig auch der kritischste Zeitpunkt. Mit der Entscheidung über den Beginn der Lese kann der Winzer auf die Qualität und den gewünschten Weintyp Einfluss nehmen. Je nachdem, wie früh oder spät die Trauben geerntet werden, hat dies Einfluss auf die Süße, den Alkoholgehalt und den Geschmack. Während der Zuckergehalt in den Beeren steigt, nimmt der Säuregehalt kontinuierlich ab. Eine perfekte Balance zwischen Säure- und Zuckergehalt ist ein sehr wichtiger Faktor für die Langlebigkeit eines Weins.

Wie wird der Reifegrad der jeweiligen Trauben festgestellt? Winzer benutzen diesbezüglich vor allem ihren Geschmackssinn um den exakten Erntezeitpunkt auszuloten. Neben dem Geschmackssinn des Winzers, der jahrelange Erfahrung voraussetzt, gibt es auch technische Hilfsmittel.

Mithilfe eines Refraktometers (Fruchtzuckermessers) können Rückschlüsse auf das Reifestadium und somit auf den optimalen Lesezeitpunkt gezogen werden.

Das Wetter:
Nicht nur der optimale Reifezustand der Trauben bestimmt den Beginn der Lese, sondern auch der Einfluss des Wetters spielt beim Startschuss für den Lesebeginn eine Rolle. Somit ist die Frage nach dem richtigen Lesezeitpunkt für uns immer eine große Herausforderung.

Sortenreine Ernte, sanfter Umgang fast wie mit Samthandschuhen

Die Trauben werden sortenrein geerntet und zur Weiterverarbeitung in unser Presshaus gebracht. Wir richten größte Aufmerksamkeit auf vollreifes und gesundes Traubengut sowie auf die Handhabung der Trauben, um jegliche Beschädigungen der Trauben zu vermeiden.

Mit der Hand, Traube für Traube – höchste Weinqualität durch die Art der Lese

Bei der manuellen Lese (traditionell) werden die reifen Trauben von Hand abgeschnitten, in Kleinkisten gelegt und bleiben somit vollkommen unverletzt.

Die Handlese hat vor allem den Vorteil, dass tatsächlich nur reife, gesunde Trauben geerntet werden und eine qualitative Auswahl stattfindet. Beeren/Trauben die unseren Qualitätsansprüchen nicht entsprechen werden schon während der Lese im Weingarten aussortiert.

Ausschließlich die Lese per Hand gestattet es, geeignete Trauben bereits im Weinberg zu selektieren. Unsere Erntehelfer achten dabei penibel auf den Reifegrad, die Gesundheit und die Vitalität der Beeren. Es werden ausschließlich einwandfreie und reife Trauben geerntet.

Da bei uns keine Erntemaschinen zum Einsatz kommen, entstehen keine Schäden an der Laubwand, keine Schäden an den Trauben und keine Schäden am Boden. Weiters erfahren die Trauben keinen mechanischen Druck und kommen somit unversehrt im Weinkeller an.

Triathlon in den Vineyard Rows – Muskeleinsatz für die Qualität

Durch die Gegebenheit unserer Rebflächen (außergewöhnlich steile Hanglagen) handelt es sich bei der Traubenlese um eine körperlich sehr anstrengende Arbeit, die nicht zu unterschätzen ist. Die Steilheit unserer Weingärten (teilweise bis zu 75% Hangneigung) erschwert die Weinlese enorm, an dieser Stelle ein „Danke“ an all unsere fleißigen Erntehelfer!

Der Weinkeller im Herbst

Während im Herbst in den Weingärten die Lese im Gange ist, findet folglich im Weinkeller die Umwandlung (Veredelung) vom Saft der Weintrauben zu Wein statt.

Sind die geernteten Trauben gut in das Presshaus gebracht, ist vieles geschafft, das Wetter kann die Qualität des Traubenguts nicht mehr beeinflussen.

Die Beeren werden im Presshaus möglichst schonend vom Stielgerüst getrennt („gerebelt“), anschließend gequetscht und in der Traubenpresse äußerst sanft gepresst. Der Saft der Trauben, genauer gesagt der „Traubenmost“, fließt von der Traubenpresse in die Fässer.

Nachdem sich die Trubstoffe im Traubenmost sedimentiert haben, beginnen wir mit dem Abzug des geklärten Traubenmostes in die Weinfässer. Danach folgt die Gärung (ausschließlich mit natürlichen Hefen). Während des Gärungsprozesses kommt es im Gärbehälter zu einem Ausdehnungseffekt, d.h. die Fässer dürfen nicht vollgefüllt sein, da ein gewisser Steigraum benötigt wird.

Ist die Gärung abgeschlossen, erfolgt das Auffüllen der Fässer, einer der wichtigsten Schritte, um die Qualität des Weines zu sichern.

„Es ist ein schönes Gefühl durch den Weinkeller zu gehen, das Blubbern der Fässer zu hören und die Vielfalt der Aromen in der Nase zu verspüren.“