Der Pössnitzberg und seine Rieden
Große STK Ried
Extreme Steilheit, arbeitsintensive Handarbeit,
sehr kalkhaltige Böden, besonderes Weißwein-Terroir
Die Ried Pössnitzberg ist die südlichste Ried der Steiermark und hat einen enormen Stellenwert für unser Weingut. Der Name „Pössnitz“ leitet sich vom slawischen „pesek“ ab und heißt übersetzt „Sand“.
Die Namensgebung bezieht sich auf die beiden gleichnamigen Bäche, die urkundlich nicht zu trennen sind. Die erste urkundliche Nennung von „Pesnich“ stammt aus dem Jahr 1139.
1436 wird der „Pößnitzberg“ erstmals urkundlich genannt. Damals verpachtete Graf Friedrich von Cilli an Jacob Trapp mehrere Liegenschaften in Leutschach und Arnfels sowie drei Huben „under Smylenwerg (Schmierenberg) gegen dem Pesnitzperg.“ Die Grafen von Cilli waren damals Grundherren am „Pößnitzberg“.
Aufzeichnungen von 1904 und 1914 belegen anhand einer alten Weinbaukarte der Steiermark, den Namen „Pössnitzberg“ als Staats–Musterrebenanlagen.
Steilheit und extrem kalkhaltige Böden lassen nach mühsamer und arbeitsintensiver Handarbeit große, tiefgründige, von Herkunft geprägte Weine entstehen.
In den 50er-Jahren erkannte Großvater Johann Sabathi bereits das Potential des Pössnitzbergs und kaufte das erste Kernstück dieser Riede. Schon damals vermehrte er die besten seiner 50-jährigen Sauvignon-Blanc Rebstöcke.
Diese extrem steile und felsige Riede mit teilweise sehr altem Rebbestand und tiefer Verwurzelung, kann aufgrund einer Hangneigung von bis zu 75%, nahezu nur händisch bewirtschaftet werden.
Kategorisierung
Die Ried Pössnitzberg ist prädestiniert als besonderes Weißwein-Terroir. Das Zusammenspiel der Bodenstruktur und der klimatischen Faktoren macht diese Riede so unverwechselbar und die Weine der Rebsorten Sauvignon Blanc und Chardonnay so authentisch. Unsere Weine vom Pössnitzberg, als Große STK Ried klassifiziert, sind fein mineralisch, am Gaumen enorm salzig mit straffer Struktur und weisen eine hohe Langlebigkeit auf. Der Ernteertrag ist auf max. 45hl limitiert. Weine der Großen STK Ried dürfen frühestens ab dem 1. Mai nach 18-monatigem Ausbau in den Verkauf gebracht werden.
Ausrichtung
vorwiegend südausgerichtete Kessellagen mit östlichen und westlichen Ausläufern und einer Hangneigung von bis zu 75% (der überwiegende Teil mit über 50% Hangneigung)
Seehöhe
395m-540m
Klima
Einerseits von warmen Aufwinden, anderseits von den kühlen Luftströmen der westlich gelegenen Koralpe geprägt, liegt dieser Weingarten sehr geschützt. Große Temperaturunterschiede bewirken eine eigenständige und unverwechselbare Aromenausbildung.
Boden
Der Pössnitzberg liegt am südlichen Rand der „Weststeirischen Bucht“ des Steirischen Beckens. Ehemals (im Neogen) wurden hier mehrere 1.000 Meter mächtige Meeressedimente abgelagert. Bei den auch als „Steirischer Schlier“ bezeichneten Ablagerungen handelt es sich um tonig bis feinsandige, graugrün gefärbte Mergel mit Pflanzenfossilien und Sandsteinlagen. Merkmale dieser kargen und stark kalkhaltigen Böden, genannt „Opok“ (Kalkmergel), sind der durch die Verwitterung entstandene humose Oberboden von oft nur 20 Zentimetern und das feste Sedimentgestein.
Rebsorten
Sauvignon Blanc, Chardonnay, Pinot Noir
Unsere Rieden vom Pössnitzberg
Wir haben am Pössnitzberg unterschiedliche Weingärten …
… das resultiert daraus, dass der Pössnitzberg einerseits ein einheitlich geprägtes Terroir hat, trotzdem aber keine Monotonie ist, da er aus mehreren Hügelketten besteht.
Diese weisen leichte Unterschiede auf, vorwiegend klimatische. Dies erklärt, warum unsere, alle sehr steilen Parzellen am Pössnitzberg, in unterschiedliche Rieden unterteilt sind. Jede Riede und auch jede Parzelle spiegelt ihren Charakter im jeweiligen Wein und das macht jeden dieser Weine für sich so einzigartig.
Jeder unserer Weingärten ist somit vom Terroir geprägt und deren Weine widerspiegeln ganz klar die Herkunft. Und genau das ist unsere Philosophie.
Eine Riede mit einer vor dem Wind
sehr geschützten, warmen Lage.
Ein Rebhang mit den ältesten unserer Chardonnay Rebstöcken
und aufgrund seiner Ausrichtung, von kühler Stilistik geprägt.
Die wärmste Parzelle am Pössnitzberg.
Aus über vielen Jahrzehnten in der Familie selektierten Rebstöcken,
wird in diesem Weingarten weiterhin das wertvolle Erbgut dieser Reben weitervermehrt.
Dies ist absolut der steilste unserer Weingärten
mit den ältesten unserer Sauvignon Blanc Rebstöcken.
Ein Weingarten, wo sich eine kleine alte Kapelle befindet.
Die Trauben gelten aufgrund der langsamen Reife als Besonderheit.
„Pössnitzberger Sorgenbrecher ist eine Hommage an meinen Großvater. Dieser erkannte und förderte in den 50er-Jahren die Besonderheit des Pössnitzberges.
Schon damals füllte er seine besten Weine unter diesem Namen ab. Unser erster Jahrgang erschien 2015, genau 100 Jahre nachdem mein Urgroßvater im Ersten Weltkrieg sehr jung sein Leben lassen musste, somit haben wir auch ihm diesen Wein gewidmet.“
(Erwin Sabathi)
Bei unseren Rieden am Pössnitzberg herrschen perfekte Bedingungen für französische Rebsorten. Somit auch für die burgundische Rebsorte Pinot Noir. So lag es nahe, dass wir uns einen persönlichen Lebenstraum erfüllten und die grandiose Rebsorte Pinot Noir pflanzten. Pinot Noir reagiert sehr empfindlich auf Unterschiede betreffend Bodentyp und Mikroklima und ist daher besonders geeignet, das spezifische Terroir einzubringen.